Wie der Kontakt mit Kunststoff Dich dick werden lässt
Was jetzt kommt ist keine wirkliche Überraschung: Die Menschen werden immer dicker. Das Umweltbundesamt stellte etwa fest, dass der Body-Mass-Index (BMI) der 20 bis 29 jährigen Erwachsenen in Deutschland von 1981 bis 2011 signifikant zugenommen hat. Bereits jetzt gilt jeder zweite Erwachsene in Deutschland als Übergewichtig [1].
Kann dieser Trend zum immer dicker werden wirklich nur durch übermäßige Ernährung von fettreichen Speisen und zu wenig Bewegung erklärt werden?
Einige Wissenschaftler haben die Weichmacher im Kunststoff unter Verdacht. Zufolge einiger Forscher bewirken Phthalate, als eine Klasse von Weichmachern, im Körper die Bildung von mehr Fettzellen.
Wie gelangen die Weichmacher in den Körper?
Phthalate werden vornehmlich als Weichmacher in der Kunststoffindustrie eingesetzt, um Plastik biegsam, dehnbar und weich zu machen. Beinahe alle Lebensmittel in der heutigen Zeit werden in einer Kunstoffverpackung ausgeliefert.
Das ist bedenklich, da Phthalate aus dem Kunststoff austreten und über die Nahrung vom Körper aufgenommen werden können. Betrachtet man näher den Bereich der Lebensmittelverpackungen, treten Phthalate vor allem in fetthaltige Produkte wie Wurst- oder Käsewaren über.
Weichmacher mindern die Spermienqualität
Weichmacher wie Phthalate gelangen hauptsächlich über die Nahrung in den Körper. Im männlichen Körper wird die Ausschüttung von Geschlechtshormonen gestört. Was zu einer Verminderung der Spermienqualität führt.
Verdacht: Übergewicht & Diabetes
In epidemiologischen Studien wurden bereits Zusammenhänge zwischen der Entwicklung von Übergewicht und einer erhöhten Phthalat-Konzentrationen im menschlichen Körper nachgewiesen.
Eine mechanistische Untersuchung sollte weitergehend Beweise für diese Behauptung finden.
Aus diesem Grund setzten Forscher der Universität Leipzig (in Kooperation mit UFZ und IFB) dem Trinkwasser von Mäusen Phthalat DEHP (Treatment) zu. Einer Kontrollgruppe wurde kein Phthalat ins Trinkwasser zugeführt.
Die Mäuse, die dem Phthalat-Trinkwasser ausgesetzt waren nahmen deutlich an Gewicht zu. Vor allem war dies bei weiblichen Tieren der Fall.
Ergebnis der Studie: Phthalat verändert Massiv den Hormonhaushalt. Der Anteil an ungesättigten Fettsäuren im Blut nimmt zu und der Glukosestoffwechsel wird dadurch gestört.
Weitere Studien müssen noch folgen…
Weitere Studien müssen noch folgen, um genauere Erkenntnisse und Zusammenhänge abzuleiten. Eventuell trat ja nur zufällig ein Übergewicht bei der Treatment-Gruppe auf.
Dennoch kann bei jetzigem Erkenntnisstand davon ausgegangen werden, dass Weichmacher die Gewichtszunahme fördern.
Was Du tun kannst, um weniger Phthalat zu dir zu nehmen…
Aus der Studie ableiten lässt sich, dass die Aufnahme von Weichmachern und hier insbesondere von Phthalat auf das wesentliche reduziert werden sollte.
Natürlich ist es in der heutigen Zeit unmöglich, dass gar keine Weichmacher in den Körper gelangen. Doch kann der Wert mit leichten Veränderungen drastisch reduziert werden.
#1 PET-Flaschen meiden
PET-Flaschen sollte nicht nur aus ökologischen und ökonomischen Gründen gemieden werden, sondern auch aufgrund ihrer großen Menge Weichmacher.
Sie sollten lieber auf (gefiltertes) Leitungswasser oder Wasser aus Glasflaschen ausweichen. Für unterwegs kann Leitungswasser in wiederverschließbare Glasflaschen gefüllt werden. Ein Wasserfilter, wie auch wiederverschließbare Glasflaschen amortisieren sich bereits nach wenigen Wochen.
#2 Kräuter und Gemüse selbst anbauen
Wenn es der Platz zulässt sollten Sie ihre Kräuter, wie auch wichtige Gemüsesorten selbst anbauen. Natürlich hat nicht jeder einen Garten zur Verfügung und auch kann in unseren Höhenlagen nicht über das ganze Jahr geerntet werden.
Doch ist es problemlos möglich die meisten Kräuter daheim in Töpfen und sogenannten Mini Gewächshäusern zu kultivieren. Auch können viele Gemüsesorten, wie zum Beispiel Erbsen, Tomaten und Chilis auf dem Balkon oder der Terrasse in Blumenkästen oder Töpfen angebaut werden.
#3 Auf weniger kontaminierte Nahrung ausweichen
Zwar sind die meisten Lebensmittel in Kunststoff verpackt. Doch dennoch sind es bei weitem nicht alle. Gurken beispielsweise werden oft bereits verschweißt in Kunststofffolie und lose ohne Verpackungsmaterial angeboten.
Auch könnte mehr auf Obstsorten ausgewichen werden, bei der die Schale nicht mitgegessen wird, wie zum Beispiel Ananas, Bananen und diverse Zitrusfrüchte.
#4 Auf BPA-freien Kunststoff ausweichen
Können Sie auf Kunststoff nicht verzichten, aus welchen Gründen auch immer, sollte Sie wenigstens auf BPA-freien Kunststoff ausweichen.